Kakushöhle
Mechernich-Dreimühlen

Eine Höhle zu betreten, heißt sich einlassen  auf ein Abenteuer. Die Sicherheit des Gewohnten geht verloren, kein genormter Raum umgibt uns, oftmals muss unser Tastsinn im Halbdunklen Sicherheit geben. Fühlen wir uns geborgen oder fehlt die Freiheit des Himmels über uns? Ein Besuch der Kakushöhle bringt Nähe zu uns selbst. 

Eine Zeitreise in die „heilige Welt“ unserer Vorfahren

Der ausgeschilderte Rundweg entlang der Höhleneingänge und über das Plateau des Dreimühlener Kartsteinfelsens misst nur 600 Metern. Eine kurze Strecke im Vergleich zur zeitgeschichtlichen „Fernreise“, die Sie zurückführt bis zu den Neandertalern. Denn auch sie haben wohl schon die Kakushöhle genutzt, wie archäologische Funde von Steinwerkzeugen und Tierknochen bezeugen. Auch alle jüngeren kulturellen Epochen bis hin zu den Kelten und Römern haben auf dem Kartsteinfelsen ihre Spuren hinterlassen.

Google Maps

Mit dem Laden der Karte akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von Google.
Mehr erfahren

Karte laden

Im Schutz des weit verzweigten Höhlensystem wurde übernachtet, gelebt und gearbeitet. Die dauerhafte Anziehungskraft des Ortes werden Sie schon beim Eintritt in die „Große Kirche“ nachvollziehen können. Natürlich einfallendes Licht lässt das imposante Höhlenareal nahezu wohnlich wirken. Was löst der Übergang vom Licht ins Dunkel in Ihnen aus? Vielleicht fühlen Sie sich von einem bestimmten Platz angezogen, spüren an ihm die mütterlich-erdige Energie, die Höhlen nachgesagt wird. Unsere Vorfahren jedenfalls haben in Höhlen nicht nur Zuflucht gesucht, sondern in ihnen den Zugang zur Erde als große Mutter verehrt, zur Erdgöttin, die alles Leben hervorbringt. Daher hat die große Höhle auch den Namen „Kathedrale“ und die kleine Höhle auch ihren Namen „Kinderhöhle“: Menschen als „Kinder“ der Erdmutter. Somit waren Höhlen die längste Zeit der Geschichte Kultstätten. Sie galten als Tore zur heiligen Anderswelt. Noch heute ziehen sich Eremiten in Grotten und Felshöhlen zurück, um ohne weltliche Ablenkung ihre Spiritualität zu leben. Ihr Aufenthalt in der Kakushöhle wird sicher kürzer angelegt sein und doch werden Sie den Kartsteinfelsen verändert verlassen. Vielleicht mit mehr Klarheit und Ruhe, vielleicht mit mehr Verbindung zur Erde, oder mit der Erkenntnis, dass Ihr persönlicher Kraftort des freien Himmels bedarf. Auch dann hätte Sie das Abenteuer Kakushöhle bereichert.

Tour-Informationen

Tour Rundwanderung
Start Parkplatz Kakushöhle
Kakusstraße 1
53894 Mechernich
Aufstieg 151 m
Abstieg 151 m
Länge der Tour 7,8 km
Dauer 2:00 Stunden
GPX-File Download
Karte Download

Faszinierender Lebensraum für Mensch und Tier

Der Kartstein ist weit über die Region hinaus bekannt als eine bedeutende prähistorische Fundstätte in Europa. Zugleich ist er geologisch ein spannender Ort. Entstanden ist der mächtige, fast 20 Meter hohe Felsen vor rund 300.000 Jahren. Damit ist er deutlich jünger als der Boden, auf dem er steht. Der Kalkstein des Untergrundes verzeichnet nämlich ein Alter von fast 400 Millionen Jahren. Seine stattliche Höhe erreichte das an drei Seiten steil aufragende Felsmassiv, indem sich am Austrittsort einer Quelle Kalktuff oder Travertin ablagerte. Mit dem langen Atem der Natur türmte sich Schicht um Schicht auf. Wo die Spannung im Gestein zu groß wurde, entstanden Ritzen. Diese Hohlräume wuschen der Weyerer Bach sowie Niederschläge kontinuierlich aus und schufen eine der größten begehbaren Höhlen der Eifel. Sie besteht nicht nur aus der „Großen Kirche“ und ihrer Nebenhöhle „Dunkle Kammer“, sondern auch aus dem weiter nördlich liegenden „Kalten Loch“. Geheimnisvoller und faszinierender Lebensraum für Menschen, Pflanzen und Tiere. So finden acht geschützte Fledermausarten, darunter das „Große Mausohr“ in den frostfreien Felsspalten ein ideales Winterquartier. Nicht zuletzt deshalb ist der Kartstein bereits seit 1932 Naturschutzgebiet und heute zudem Natura 2000-Gebiet.

Zu sich kommen, Natur erleben, Geschichte bestaunen – es gibt viele Gründe, sich auf den Weg nach Mechernich-Dreimühlen zu machen.

Die Sage von Herkules und Kakus

Wenn Sie auf den idyllischen und herrlich verschlungenen Pfaden rund um den Kartstein unterwegs sind, ist die Sage vom Riesen Kakus ein unterhaltsamer Begleiter. Der Erzählung nach soll im „grauen Alterthume“ der Riese in der Kartsteinhöhle gehaust haben. Von dort aus zog er los und versetzte alle in der Umgebung mit seiner Rohheit und Habsucht in Angst und Schrecken. Doch kein Märchen ohne einen Gegenspieler des Bösen. Dieser trat unter dem Namen Herkules auf die Eifler Bühne und wohnte in dem benachbarten Herkelstein. Er liebte es, in Frieden und Eintracht mit den Menschen zu leben und sie vor den Übergriffen des räuberischen Kakus zu schützen. Beste Freunde wurden die beiden Riesen so nicht. Im Gegenteil. Ein gewaltiger Streit entstand. Doch mit den sprichwörtlich bekannten Kräften des Herkules, nahte das gute Ende. Der Wurf eines gewaltigen Felsblockes auf die Höhle des Kakus beendete vorzeitig das Leben des Unholds. Mit viel Fantasie kann man den Felsbrocken heute noch im Gelände sehen …