„Eifel-Blick“
Nettersheim-Marmagen

Der markante Holzturm auf dem Marmagener Mühlenberg strahlt eine gewisse Trutzigkeit aus. Dennoch scheint oben angekommen alles Schwere von einem abzufallen. Es ist, als ob der freie Landschaftsblick auch die Gefühle weitet.

Wegweisend im besten Sinne

Wenn Sie die Stufen zum Marmagener „Eifel-Blick“ hinaufsteigen, wird Sie vermutlich eine frische Eifeler Brise begrüßen. Schließlich addieren sich Mühlenberg und Aussichtsplattform zusammen auf die stolze Höhe von 568 Metern. Diese aussichtsreiche Lage kann im besten Sinne des Wortes wegweisend sein. Ganz konkret liegt Ihnen die herrliche Wanderlandschaft rund um Marmagen zu Füßen, können Sie in der Ferne das Tal der Urft oder die waldreichen Kuppen des Kermeter ausmachen. Vielleicht wird die Panoramalage für Sie aber auch zum spirituellen Wegweiser. Klären sich Gefühle, lösen sich hartnäckige Knoten im Kopf. Eine Blickachse könnte dabei eine besondere Rolle spielen: die zum Kloster Steinfeld

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Kloster Steinfeld – so machtvoll wie kraftvoll

Wie eine weiße Perle taucht die über tausend Jahre alte Steinfelder Klosterbasilika aus dem Grün der Landschaft auf. Obwohl fast drei Kilometer vom „Eifel-Blick“ entfernt, zeigen die beiden Türme des Westwerks deutlich die von ihren Gründern gewünschte weithin sichtbare Präsenz der Prämonstratenser Abtei. Es lässt sich erahnen, wie machtvoll dieses geistige Zentrum einst war und wie eng sich die Geschichte Marmagens mit dem Kloster verbunden hat. Nachweislich erwarben die Äbte von Steinfeld über die Jahrhunderte hinweg alle weltlichen und kirchlichen Rechte in Marmagen, so dass Marmagen zum Klosterdorf und zur wichtigen Einnahmequelle der Abtei wurde. Erst die französische Besetzung des Rheinlandes und die zwischenzeitliche Auflösung des Klosters infolge der Säkularisierung, eröffneten dem Klosterdorf Marmagen neue Perspektiven. Heute ist die Beziehung zu dem von den Salvatorianern geführten Kloster eine freie und sehr liebevolle. Geschätzt als architektonisches und kunstgeschichtliches Meisterwerk, als Stätte der Begegnung und Bildung sowie der Ruhe und Meditation.

Tour-Informationen

Tour Rundwanderung
Start Parkplatz
Dr.-Konrad-Adenauer-Str.
53947 Nettersheim
Aufstieg 107 m
Abstieg 107 m
Länge der Tour 6,7 km
Dauer 2:00 Stunden
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Von Eifelturm zu Eiffelturm

Nicht selten wird von deutscher Hand der Pariser Eiffelturm ohne sein zweites f geschrieben. Ganz falsch liegen die Schreiber damit nicht, geht doch der Name seines Erbauers Alexandre Gustav Eiffel auf seine Eifeler Herkunft zurück. Seine Vorfahren – die Familie Bönickhausen – stammten aus Marmagen. Erst der Umzug in die französische Metropole führte zum Namenswechsel in „Eiffel“, wohl auch, um es französischen Zungen sprachlich leichter zu machen. Unter diesem Namen machte Gustav Eiffel als Ingenieur Karriere und baute für die Weltausstellung 1898 das berühmte Wahrzeichen der Stadt – den Eiffelturm.

„Die Marmagener kommen …“

Arme Eifel! Diese Zustandsbeschreibung verbindet sich eng mit dem Niedergang der Erzförderung im 18. Jahrhundert. In der Folge wanderten auch aus dem Gruben- und Bauerndorf Marmagen die jungen Männer mehrheitlich ab, um in den Städten ein Handwerk zu erlernen. Doch die Heimatliebe blieb stark und viele kehrten nach ihren Lehr- und Wanderjahren zurück. Ein ungeahnter Aufschwung begann und Marmagen entwickelte sich zum bekannten Handwerkerdorf. Besonders im Bausektor machte sich das ehemalige Klosterdorf einen überregionalen Namen. Lange Zeit hieß es „die Marmagener kommen“, wenn Verputzer, Maurer und Zimmerleute auf den Baustellen der naheliegenden Ballungsgebiete ankamen. Ein historisches Beispiel dafür, dass das Sprichwort „Wenn eine Tür sich schließt, öffnet sich eine neue“ nicht ohne Grund an unsere Zuversicht appelliert.